Querbeet – ein ökologisches Bau- und Wohnprojekt

Ein Beitrag von Heidje Duhme (II a 7-2-2)

Bis 1992 wurden die in den 30er Jahren gebauten Lüneburger Schlieffen-Kasernen von Soldaten bewohnt. Das Gelände wurde seit 2012 einem Neubaugebiet gemacht – dem „Hanseviertel“. Die „Zukunftsstadt  Lüneburg“ hat in diesem Areal sechs gemeinschaftliche Wohnprojekte vorgesehen. Dort entstehen  derzeit unsere drei-geschossigen Häuser mit Staffelgeschossen in Holz,- Stroh,-und Lehm, geplant nach dem KFW40+ Standard. Hier werden wir  ab Mitte 2023 mit 55 Erwachsenen und bisher 16 Kindern in einem Mehrgenerationen-Gemeinschaftsprojekt leben. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 125 und 53qm – für Familien und alleinstehende Paare. Das jüngste Kind ist gerade geboren, die Älteste bin ich mit  75 Jahren.

Unser Projektname ist „querbeet“: aus der Verschiedenheit und Vielfalt der Lebenslagen wollen wir voneinander lernen und daraus Impulse für eigene Entwicklungen gewinnen.  Unser Anliegen ist es, eigenverantwortlich und weitgehend selbstbestimmt zu leben. In praktischen Dingen des Alltags werden wir uns gegenseitig unterstützen und die Ressourcen soweit möglich gemeinsam nutzen. Dazu gehört auch die durch unsere Verschiedenheit  von Herkunft, Erfahrungen und Berufen gegebene gemeinsame Intelligenz. Wir werden voneinander lernen, was für künftiges Sinn-volles individuelles und gesellschaftliches Handeln Voraussetzung  und für uns und unsere Umgebung dienlich ist.: vom „IQ zum WEQ“. 

Trotz unausweichlicher Herausforderungen im Miteinander spricht vieles dafür, dass es gerade diese gemeinsamen Prozesse sind, die – scheinbar paradox-  eine heilsame Wirkung auf die Beteiligten haben werden. Die Kinder wachsen mit  „Wahlgeschwistern“ auf, Familien entlasten sich, Ältere haben Zeit, familiäre Engpässe auszugleichen und lange in ihrem vertrauten Umfeld bleiben zu können. 

Die Teilungserklärung der WEG legt fest, dass die BewohnerInnen sich dem nachbarschaftlichen und ökologischen Konzept verpflichtet fühlen.  Unsere Entscheidungen treffen wir bisher mit der Methode  des „Systemischen Konsensierens“. Wir werden unsere Arbeitsgruppen und Entscheidungsfindungen so organisieren, dass es möglichst wenig Reibungsverluste und rasche Entscheidungen gibt, an denen alle sich beteiligt fühlen können. 

In dem Bewusstsein, dass eine lebenswerte Zukunft, also eine Zukunft mit Zukunft  weder für uns noch für unsere Kinder oder unsere Gesellschaft  ohne besonderen – zunächst vor allem finanziellen –  Aufwand zu haben ist,  sind wir auch ein größeres wirtschaftliches Risiko eingegangen. Darin besteht in der gegenwärtigen Zeit für einige Familien und RenterInnen eine besondere Herausforderung, der wir uns mit Mut und Initiative stellen.

Wer mehr wissen möchte: www.querbeet-lueneburg.de Und wer uns unterstützen möchte, findet unter „Projekte“ Informationen über unsere Crowd-funding Kampagne.

 

Autor: Helmut Langen
Was ich mir wünsche: persönliche Kontakte und Interessengruppen, in denen wir zusammenkommen.

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