Die Werttreiber

Plädoyer für ein holistisches Unternehmertum

Ein Buch von Erich Colsman VIII m 2-6, Bettina Dornberg und Christoph Berdi

Kurzzusammenfassung des Verlages:

In dem Buch „Die Werttreiber“ wird der Gestaltungsraum eines verantwortungsvollen und nachhaltigen Unternehmertums neu vermessen. Es gibt den Leserinnen und Lesern ein holistisches Unternehmerbild an die Hand, das sich über klassische Paradigmen von Eigennutzorientierung und Gewinnmaximierung hinwegsetzt. Damit besetzt das Autorentrio einen blinden Fleck der Wirtschaftswissenschaften, die die Rolle, Bedeutung und Wirkung der Unternehmer im Gefüge von Gesellschaft und Wirtschaft weitgehend ignorieren.

Mit analytischer, interdisziplinärer und lebensnaher Geste greift der Text inspirierende Impulse aus Soziologie und Systemtheorie, Geschichte und Recht, Philosophie und Psychologie auf. Ohne moralisch zu werden, gibt „Die Werttreiber“ vielmehr einer umfassend begründeten Interpretation von Unternehmertum Substanz, in der die ökonomische Überlebensfähigkeit von Unternehmen in der komplexer werdenden Welt mit den ökologischen und sozialen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zusammengeführt werden.

Über Erich Colsman VIII m 2-6

Unternehmen sowie die Begegnungen mit Unternehmern waren und sind meine wesentlichen Erlebnisfelder – mein Leben lang. Das große, vom Großvater Colsman 1900 erbaute Elternhaus in Langenberg war umgeben von den Villen anderer zur Colsmanschen Familie gehörenden Textilunternehmer. Unsere Mutter Anita geb. Langen mit den Großeltern Dr. Arnold Langen aus Haus Etzweiler und unserem Onkel Arnold, dem Mitbegründer unseres Familienverbands, waren die wichtigsten Begleiter meiner Kinderjahre.

Wir wohnten in großbürgerlichen Verhältnissen, aber es war verbunden mit persönlicher Konsumzurückhaltung. Unser Vater fuhr immer nur das damals kleinste Mercedesmodell; unsere Mutter als gelernte Gärtnerin pflegte durch ihre persönliche, körperliche Mitarbeit den großen Blumen- und Gemüsegarten. Als Kinder und Jugendliche hatten wir jeweils ein persönliches Ausgabenbuch, das im Schreibtisch unserer Mutter verwahrt wurde, in dem wir die Verwendung unseres Taschengeldes dokumentierten, um uns selbst Rechenschaft abzulegen.

Auf dem Weg zur Volksschule und bei den evangelischen Pfadfindern konnte ich erste Eindrücke der sozialen Realität von Arbeiterfamilien gewinnen. Aber eine erste gedankliche Auseinandersetzung mit der Sicht auf Unternehmertum entwickelte sich erst, als im Geschichtsunterricht das Kommunistische Manifest behandelt wurde. Der junge Intellekt hatte Freude an der argumentativen Auseinandersetzung. Es ging aber auch tiefer. Es entstand die Frage: Warum hat der Lehrer ein derart schlechtes Bild von Unternehmern? Es stand in krassem Gegensatz zu dem Erleben im eigenen Elternhaus, zu den Erzählungen unseres Vaters und den ersten Begegnungen mit Mitarbeitenden des Unternehmens Barthels-Feldhoff, in dem er und später auch ich tätig waren.

Am Ende meiner Textilausbildung studierte ich Betriebswirtschaftslehre in Hamburg in den Jahren von 1964 bis 1968. Mit Interesse und auch Sympathie verfolgte ich die studentische Revolte gegen die verkrusteten Verhältnisse in der akademischen Welt und hatte große Freude an der analytischen Auseinandersetzung mit meinem inzwischen sich abzeichnenden zukünftigen Beruf eines Unternehmers. In der Volkswirtschaftslehre ergab sich die erneute Begegnung mit Karl Marx. Nun ging es aber um die tiefe Durchdringung seines Wirkens als volkswirtschaftlicher Denker. Hierbei traf mich als potenzieller Erbe vor allem seine Frage nach der Berechtigung des Eigentums an den Produktionsmitteln. Im parallel verlaufenden Fach Betriebswirtschaftslehre lernte ich, dass zu den Produktionsmitteln neben Rohstoffen und Maschinen auch die menschliche Arbeitskraft gezählt wurde. Dass ich als Erbe des Freiheitsraums, den ein Unternehmer nach unserer Rechtsordnung hat, auch ein „Herrschaftsrecht“ über Menschen erben würde, das verstörte mich. Und diese Verstörung hatte nachhaltige Wirkung auf mich und meine Rolle als Unternehmer – bis hin zu meinem im hohen Alter getroffenen Entschluss, ein Buch über eine definitiv andere, umfassende Sicht auf die unternehmerische Tätigkeit zu schreiben.

Dieser Impuls erhielt auch immer wieder Nahrung: beispielsweise durch Begegnungen mit Lehrern meiner Kinder, die das bis heute weitgehend unsere Gesellschaft durchziehende negative Unternehmerbild teilten, durch öffentliche Äußerungen und private Begegnungen mit Kirchenvertretern sowie in Gesprächen mit Repräsentanten unseres politischen Apparates, die ich in den letzten Jahren führen konnte.

Es gipfelt in der Auffassung und damit dem Image, Unternehmer strebten grundsätzlich nach einem Maximum an Gewinn, sind gierig und per se Ausbeuter der menschlichen Arbeitskraft.

Sowohl in der Langenschen als auch in der Colsmanschen Familie hatte ich erlebt, dass das Wohlergehen des Unternehmens grundsätzlich vor der Gewinnentnahme für das Privatleben stand. Es galt als anrüchig, wenn man Firmenanteile verkaufte, ohne selbst in materieller Not zu sein. Man begegnete den Mitarbeitenden in den Unternehmen als Wegbegleiter – und nicht als Herrscher.

In meinem unternehmerischen Handeln, in Beiräten und durch die Mitarbeit in Unternehmerverbänden stieß ich ebenso auf eine andere Wirklichkeit. Ein Handeln, dass mindestens ebenso erfolgreich war wie das von solchen Unternehmensleitungen, die vor allem auf ihre Gewinnmaximierung und auf die Kostensenkung bei ihren Mitarbeitenden geschaut haben.

So kristallisierte sich eines Morgens in meinem 80. Lebensjahr der sicher etwas verrückte Plan heraus, gegen die zwei Paradigmen der Wirtschaftswissenschaften öffentlich Position zu beziehen. In ihnen wird unterstellt, dass das Handeln einer Unternehmung primär am Gewinn auszurichten sei und dass Kunden bei ihren Kaufentscheidungen allein ihren Eigennutz im Visier hätten.

Von Freunden bekam ich den Rat, mir professionelle Begleitung zu suchen. Das gelang, indem ich Bettina Dornberg und Christoph Berdi als Mitautoren gewinnen konnte. So entstand das essayistisch verfasste Werk: „Die Werttreiber. Plädoyer für ein holistisches Unternehmertum.“ Und gestützt durch deren fachliche Expertise gelang es, den Fachverlag Schäffer-Poeschel für das Thema zu interessieren und im Frühjahr 2025 das Buch auf den Markt zu bringen.

Trotz des wirtschaftswissenschaftlichen Anspruchs gelang es uns gemeinsam, nicht fachlich vorgebildeten Leserinnen und Lesern den Zugang zur Materie zu ermöglichen, auch wenn dabei der eine oder andere Teilabschnitt sehr speziell auf das Betriebswirtschaftliche eingeht.

Und hier nun ein Überblick über die Gedanken, die das Buch tragen.

Die Verortung der Wirtschaftswissenschaften in der Wissenschaftsgeschichte der Neuzeit

Die Welt lasse sich allein durch Vernunft erfassen, durch Zahlen ordnen, durch Kalküle kontrollieren – dieser Irrglaube ist ein Erbe neuzeitlicher Denkweise. An seinem Anfang stand René Descartes (1596–1650) mit der berühmten Formel „cogito, ergo sum“ – „Ich denke, also bin ich“. Damit wurde das Denken, die Ratio, als maßgebliche Instanz für Erkenntnis, Entscheidungen und fürs Handeln erhoben. Kontrovers dazu etablierte sich der Empirismus – die Überzeugung, alles Wissen müsse sich durch Beobachtung, Messung und Erfahrung begründen lassen. Rationalismus und Empirismus sind die geistigen Pole der Moderne. Beide Strömungen prägen bis heute das politische und ökonomische Handeln westlicher Gesellschaften, verstärkt durch den Utilitarismus und ein mechanistisches Weltbild. Die Wirtschaftswissenschaften, wie sie sich in den vergangenen 120 Jahren im deutschsprachigen Raum entwickelt haben, stehen unverkennbar in dieser Tradition. Unternehmen erscheinen als lineare Input-Output-Funktionen, organisiert wie Maschinen; Unternehmer sind der Gewinnmaximierung, der permanenten Effizienzsteigerung sowie dem stetigen Wachstum verpflichtet. Arbeit gilt in dieser Logik vornehmlich als Ressource, die wie Energie oder Rohstoffe disponiert wird.

Der Mensch existiert in den wirtschaftswissenschaftlichen Modellen lediglich als Homo oeconomicus – ein rein theoretisches Konstrukt, das ihn zum kühlen Nutzenmaximierer reduziert, der seine Entscheidungen emotions- und wertfrei trifft. Unternehmerische Verantwortung für Mensch und Umwelt taucht – wenn überhaupt – als Kostenfaktor, als Risiko oder als Chance für imagefördernde Maßnahmen auf – selten aber als Voraussetzung für nachhaltige Wertschöpfung, für echte Zukunftsfähigkeit oder für die gesellschaftliche Legitimation unternehmerischen Handelns („licence to operate“).

Doch was als Motor der wirtschaftlichen Entwicklung vor allem im 20. Jahrhundert vordergründig sowohl konsum- als auch wohlstandsmehrend funktioniert haben mag, hat sich spätestens im 21. Jahrhundert zu einer erschreckenden Hypothek gewandelt. Bis heute gelten Unternehmen als erfolgreich, obwohl ihr Handeln die Umwelt weiterhin zerstört oder auf sozial und ethisch fragwürdigen Wertschöpfungsketten beruht. Ob Wachstum, Gewinn oder Shareholder Value auf Kosten von Natur und Menschen optimiert werden, bleibt unbeachtet und wird nicht bilanziert. Die daraus entstehenden Kosten werden externalisiert, ergo der Gesellschaft und den Steuerzahlenden aufgebürdet. Hier präsentiert sich die extreme Form jener „betriebswirtschaftlichen Vernunft“, die von den Protagonisten des neoliberalen Lagers zum Non-plus-Ultra der Wirtschaftspolitik und Unternehmensführung erklärt wird. Sie kapern den Moralphilosophen Adam Smith (1732–1790) und drehen ein ums andere Mal seine Formulierung von der „ruhigen Hand der Märkte“ durch die Mangel der öffentlichen Meinungsbildung: Freie Märkte verbunden mit einem schwachen Staat und niedrigen Steuern sollen am effizientesten für allgemeinen Wohlstand sorgen.

Das hat Smith wirklich nicht verdient, oder anders gesagt: Dieses Narrativ hält einer fundierten Deutung seines Werks nicht stand. Vielmehr wird Smith hier benutzt, um das selbstreferenzielle Gehege unternehmerischer Freiheit vor aller Kritik zu schützen. Dabei richtet es der freie Markt allein eben nicht, wie die fortdauernde Schädigung von Klima und Umwelt, die Ausbeutung von Ressourcen und Menschen sowie die negativen Auswirkungen einer immer weiter auseinanderklaffenden Schere in den Einkommens- und Vermögensverhältnissen zeigen. Wir sind an einem Punkt angelangt – wie in den USA gerade zu verfolgen ist –, an dem enorm erfolgreiche Unternehmen bewusst die Demokratie destabilisieren.

Es gibt sie, die Unternehmen, die die ökonomisch-ökologische Transformation weiterhin vorantreiben. Aber sobald die Wettbewerbsfähigkeit wackelt oder die Gewinnspannen knapp werden, wirft man in einem regressiven Rückfall in das 20. Jahrhundert die vermeintlichen Effizienz-Turbos wieder an, dominiert die vermeintliche Ratio der verengt ökonomischen Prinzipien und Modelle erneut das Denken und Handeln. Zu beobachten ist dies derzeit am Backlash für eine Diversität in den Unternehmen wie an der Rückkehr zu einer Mitarbeitendenführung, in der die Menschen einmal mehr als bloße Produktionsfaktoren behandelt werden. Im Kommunalwahlkampf 2025 in NRW ließ sich die FDP zu dem Spruch hinreißen: „Wir schreiben Öko wieder mit nomie.“ Welch dümmlicher Wortwitz. Als bräuchte es nicht beides, die Ökologie und die Ökonomie als auch die soziale Dimension wirtschaftlichen Handelns. Zumal die Herausforderungen nicht verschwinden, nur weil man sie in der Unternehmensführung ignoriert.

Erfolgreich zerstörend

Dem Unternehmer Prof. Götz Werner, dem Gründer der Kette dm-drogeriemarkt, verdanken wir den Hinweis: Unternehmerhandeln bedeutet arbeiten am System nicht im System. Man denke hier auch an den österreichischen Nationalökonom Joseph A. Schumpeter (1883-1950) und seine „Persona“ der Unternehmenden als schöpferische Zerstörer, die die Innovations- und Wachstumsprozesse einer Wirtschaft in Gang halten. Die BWL hingegen bekommt die Unternehmenden nicht zu fassen, kann Wert und Bedeutung ihrer Entscheidungen nicht ermessen. Seit Erich Gutenbergs (1897–1984) Beschreibung als „dispositiver Faktor“ schwirren sie wie Geister durch die Hörsäle und die Wirtschaftsliteratur. Und es stimmt ja: Ihre Handlungsoptionen reichen von rücksichtsloser Gewinnmaximierung bis hin zu weitsichtiger Enkelfähigkeit.

Unsere demokratische Verfassung und die Soziale Marktwirtschaft sehen diesen Spielraum ausdrücklich vor: Die Unternehmenden gehen ins finanzielle Risiko und innovieren Produkte und Dienstleistungen, um für Beschäftigung zu sorgen und den Wohlstand in der Gesellschaft zu mehren. Das ist der Deal. Dafür erhalten sie ein Bündel an weitgehenden Freiheits- und Gestaltungsrechten. Niemand kann ihnen wirklich ins Geschäft reden, wenn sie von ihrem Herrschaftsrecht über die Organisation, ihrem Recht zur Wertschöpfungsverteilung oder ihrem Verkaufsrecht Gebrauch machen. Hier öffnet sich ein Horizont, der mit einem reduktionistischen Vernunftbegriff, wie ihn die BWL adaptiert hat, nicht zu erreichen ist. Es ist ein reicherer, weiterer Begriff von Unternehmertum gefragt, der Wirtschaft als verantwortlichen Teil des systemischen Ganzen versteht, in dem wir leben. Hannah Arendt (1906–1975) erinnert in ihrer „Vita Activa“ daran, dass Handeln weit mehr ist als die Produktion von Gütern oder Dienstleistungen. Erst in der Teilhabe am öffentlichen Diskurs wird Pluralität und Freiheit neu belebt.

Plädoyer für ein holistisches Unternehmertum

Damit rücken unweigerlich die Persönlichkeit und das Mindset der Unternehmerinnen und Unternehmer in den Fokus. Interdisziplinäre Impulse aus Philosophie und Soziologie, aus Geschichte und Recht, Systemtheorie und Organisationslehre lassen ein holistisches Unternehmerbild aufleuchten – hier als „Werttreiber“ bezeichnet, die die beklemmende Enge der Wirtschaftswissenschaften weit hinter sich lassen.

Diese Werttreiber begreifen sich nicht als externe Akteurinnen und Akteure, die der Gesellschaft gegenüberstehen, sondern verorten sich als integraler Teil der Sozialen Marktwirtschaft, ja der Weltgemeinschaft. Sie wissen um ihre privilegierte Position und reflektieren, welche Verantwortung daraus erwächst. Ihr Kompass ist die Beziehungsqualität: zu Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten, Geldgebern, zur Gesellschaft und zur Natur. Aus diesen Beziehungsgeflechten leiten sie Wert und Werte ab – nicht nur in Euro, sondern in Form von Vertrauen und Nachhaltigkeit, Sinn und Zukunftsfähigkeit. Mitarbeitende sind für Werttreiber nicht primär Kostenfaktoren, sondern Wertschöpfungspartner, Individuen mit Bedürfnissen, Ängsten und Potenzialen. Führung heißt hier nicht Kontrolle. Dem Soziologen Hartmut Rosa verdanken wir den Hinweis, dass gelingendes Leben auch im Beruf Resonanz benötigt – also einen wechselseitigen Austausch und eine gegenseitige Wahrnehmung auf der Beziehungsebene. Nur wenn das ermöglicht wird, entsteht Raum für eigenverantwortliches Denken und Handeln von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nachhaltige Motivation entsteht nicht aus Boni, Statussymbolen wie angelsächsisch geprägten Berufsbezeichnungen oder der Größe des Firmenwagens, sondern aus Transparenz, Vertrauen und Zugehörigkeit, Sicherheit und Identifikation, Entwicklung und Teilhabe.

Gewinn als Nebenbedingung

In diesem Kontext brechen moderne Unternehmerinnen und Unternehmer vor allem in Familienunternehmen mit der Gewinnmaximierung als einem zentralen Paradigma der Betriebswirtschaftslehre: Gewinn avanciert für sie wie selbstverständlich nicht zur Hauptbedingung, sondern zur Nebenbedingung ihres Handelns. Über den notwendigen Gewinn hinausgehende Überschüsse investieren Werttreiber in Stakeholder-Beziehungen, wozu auch in zunehmendem Maße die Verknüpfungen mit der natürlichen Umwelt verstanden werden und nicht zur ständigen Vergrößerung der Dividendenausschüttung an die Shareholder.

Werttreiber interpretieren ihr Unternehmen nicht als Maschine, sondern als lebendigen Organismus. Kommunikation, Kultur und Strukturen sind darauf ausgerichtet, die Wahrnehmung, Anpassung und Beziehung nach innen wie außen zu stärken. Damit gestalten sie Organisationen, die langfristig und generationenübergreifend bestehen können, sich selbst erneuern, den Wandel antizipieren respektive ihn aktiv gestalten können.

Von Gewinnmaximierung zur Treuhänderschaft

Diese Werttreiber handeln nicht im Besitzstandsdenken, sondern aus einem treuhänderischen Selbstverständnis heraus. Sie betrachten Eigentum und unternehmerische Freiheit als anvertrautes Gut – mit der Aufgabe, es zu bewahren, zu gestalten und weiterzugeben. Damit werden sie zu Treuhänderinnen und Treuhändern von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, die Verantwortung für die Zukunft übernehmen. Um Hans Jonas’ (1903–1993) „Prinzip Verantwortung“ erneut aufzugreifen: Sie handeln so, dass auch kommende Generationen noch lebensfähige Grundlagen vorfinden – ökonomisch, ökologisch und sozial. Unternehmen sind für sie Gemeinwesen auf Zeit, Mitarbeitende sind Partner, die es zu fördern gilt, und die Natur eine Mitspielerin, deren Grenzen nicht verletzt werden dürfen. Das ist die zeitgemäße unternehmerische Vernunft. Oder wie es Albert Schweitzer (1875–1965) ausdrückte: „Ethik ist ins Grenzenlose erweiterte Verantwortung für alles, was lebt.“

Hier gibt's noch mehr Infos

Neugierig geworden? Eine Leseprobe, Bestellmöglichkeiten und viele weitere Infos zu "Die Werttreiber" und den Autor:innen findest du direkt auf der Webseite: